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Aum (OM)

Aum oder OM gilt als die Mutter aller Mantren. Was ist die tiefere Bedeutung dieser mantrischen Silbe? Sri Chinmoy legt dar, wie man sie chanten kann und was die Wirkungen sind.

AUM ist in unserer Kultur ohne Bedeutung.

Sri Chinmoy: Richtig. In eurer Kultur ist "Gott" das bedeutsamste Wort. In Indien wiederholen wir AUM oder den Namen eines kosmischen Gottes oder einer Göttin wie Shiva oder Kali. Das Wichtigste beim Chanten eines Mantras ist zu wissen, in welchen Aspekt des Höchsten wir unumstößlichen Glauben haben. Ich benutze das Wort "Gott" hier im Westen, weil ich weiß, dass ihr euer ganzes Leben darauf trainiert worden seid, zu Gott zu beten. Aber heute kann AUM mit all seiner Bedeutung in euch eintreten. Es wird die Zeit kommen, wo ihr tiefer nach innen gehen könnt, und wenn "AUM" euch mehr inspiriert als "Gott", solltet ihr AUM chanten. Es ist die Inspiration, die ihr bekommt, die von größter Wichtigkeit ist. Ihr könnt auch das Wort "Gott" chanten, wenn es euch mehr Inspiration gibt.

Können wir AUM innerlich hören, wenn wir es nicht laut sagen können?

Sri Chinmoy:
Es ist gut möglich, das Wort AUM still zu benutzen oder es innerlich zu hören, ohne es tatsächlich auszusprechen. Wo immer wir sind, der Klang von AUM ist bereits dort. Wir müssen nur in diesen Klang eintreten. Wenn wir wissen, wie wir in die ursprüngliche Quelle dieses Klangs eintreten, die innerhalb unseres Herzens ist, dann ist es nicht nötig, laut zu chanten. Wir chanten AUM laut, weil wir größere Freude und größere Achtung vor unserer Leistung erhalten, wenn der äußere Verstand überzeugt ist. Wir können oft den Klang von AUM hören ohne selbst zu chanten, aber wir wissen nicht, ob es aus unserem Herzen kommt oder aus der Atmosphäre. Manchmal hören Sucher während der Meditation den Klang von AUM, obwohl niemand laut chantet. Das bedeutet, dass jemand innerlich AUM gechantet hat oder chantet und der Meditationsraum den Klang erhalten hat. Wenn wir während des Schlafes bewusst sind, werden wir den Klang hören. Es ist nicht der Herzschlag, den wir hören werden, sondern der klanglose Klang. Wir werden ihn höchst überzeugend hören und fühlen.

Was kannst du tun, wenn du an einem öffentlichen Platz, wo es Geräusche und Lärm gibt, meditieren willst? Wenn du tief nach innen gehst, kannst du von innen entweder einen Tropfen unendlichen Friedens hervorbringen oder du kannst einen lauteren Klang hervorbringen. Dieser laute Klang ist kein zerstörender Klang, sondern ein Klang, der unbezähmbare Kraft beinhaltet. Er gibt uns ein Gefühl unserer möglichen Größe und Göttlichkeit. Wenn du deine unbezähmbare Kraft, die aus deinem Herzen kommt, hervorbringen kannst und eins mit ihr werden kannst, wirst du sehen, dass der äußere Lärm der Welt dem Vergleich mit deinem inneren Klang nicht standhält.

Wenn du von äußerem Lärm umgeben bist, versuche in deinen eigenen inneren Klang einzutreten. Zu deiner Überraschung wirst du feststellen, dass der Lärm, der dich eine Minute zuvor noch gestört hat, dich jetzt nicht mehr stört. Im Gegenteil, du wirst Achtung vor deiner Leistung haben, weil du anstatt Lärm göttliche Musik hören wirst und diese Musik aus deinem Inneren kommt.

Wie sollen wir AUM eigentlich chanten?

Sri Chinmoy:
Es gibt verschiedene Wege, AUM zu chanten. Was wir tatsächlich tun, wenn wir AUM mit immenser Seelenkraft chanten, ist, in die kosmische Schwingung einzutreten, wo die Schöpfung in perfekter Harmonie ist und wo der kosmische Tanz vom Absoluten getanzt wird. Wenn wir AUM seelenvoll chanten, werden wir eins mit dem kosmischen Tanz; wir werden eins mit Gott dem Schöpfer, Gott dem Erhalter und Gott dem Verwandler. Alles was Gott hat, innerlich und äußerlich, kann AUM uns anbieten, weil AUM zugleich das Leben, der Körper und der Atem Gottes ist. Das ist es, was ein indischer Sucher oder ein indischer spiritueller Meister fühlt, wenn er AUM chantet.

Wenn du auf der emotionalen Vitalebene angegriffen wirst und falsche Gedanken, falsche Ideen und falsche Schwingungen in dich eintreten, dann wiederhole AUM oder den Namen des Höchsten so schnell wie möglich. Chante nicht langsam. Wenn du versuchst, deinen Verstand von Unreinheiten zu säubern, musst du so schnell chanten, wie du rennen würdest, um einen fahrenden Zug noch zu erreichen.

Wenn du Japa übst, dann ziehe dein Chanten nicht zu sehr in die Länge. Wenn du die Silbe AUM in die Länge ziehst, wirst du nicht die Zeit haben, fünfhundert oder sechshundert Mal zu chanten. Sprich die Silbe in normaler Geschwindigkeit, aber seelenvoll aus, so dass du ihre Schwingung erhältst.

Ich weiß, dass einige von euch AUM und ‚Supreme‘ daheim wiederholen. Es ist wundervoll, dass ihr das praktiziert, aber praktiziert bitte laut, nicht in Stille. Lasst den Klang des Mantras sogar in euren physischen Ohren vibrieren und euren ganzen Köper durchdringen.

Kann die Erfahrung, die AUM mir geben wird, sichtbar und hörbar sein und wird sie mich bewusst näher zu Gott bringen?

Sri Chinmoy:
Unbedingt! Sie wird alles tun. Sie wird sichtbar sein, sie wird hörbar sein und sie wird dich näher zu Gott in dir bringen. AUM ist die Mutter aller Mantren. AUM ist Gottes Klang. Jede Sekunde erschafft Sich Gott neu im Inneren von AUM. Diesen Klang benutzte Er, um die Welt zu erschaffen; diesen Klang benutzt Er, um die Welt zu erhalten; diesen Klang benutzt Er, um die Welt zu verwandeln.

Würdest du bitte kurz über den klanglosen Klang sprechen?

Sri Chinmoy:
Das bedeutsamste Mantra ist AUM, welches der klanglose Klang - anahata nada - genannt wird. Ana¬hata bedeutet: „Das, was nicht geschlagen wird“. Wenn ich etwas anschlage, hörst du einen Klang. Aber der Klang von AUM wird ohne Zusammenstoß erzeugt; daher wird er ungeschlagener Klang genannt, der Klang, der nicht durch Anschlagen entsteht. Yogis, große spirituelle Gestalten und alle, die im spirituellen Leben weit fortgeschritten sind, hören den klanglosen Klang in den innersten Winkeln ihrer Herzen.

Wenn du das Mantra AUM jeden Tag zwei Stunden, drei Stunden oder vier Stunden lang wiederholst, wirst du die Schwingung dieses Klanges in deinem Herzen erhalten. Dein Herz wird nicht schlagen müssen, damit du diesen Klang hörst, sondern indem du das Wort AUM äußerlich wiederholst, erhältst du den Klang innerlich.

Wenn der klanglose Klang ständig in deinem Herzen schwingt, wird dein gesamter Körper von göttlichem Wissen, göttlichem Licht, göttlicher Kraft durchflutet. Es reicht, nur dieses Mantra zu üben, um dich zu Gott zu bringen. Die Silbe AUM ist das wirksamste Mantra. Andererseits, wenn du den klanglosen Klang hören willst, kannst du die ganze Zeit danach streben, indem du sagst: „O Gott, steige in mich herab und lasse mich den klanglosen Klang hören.“ Aber die einfachste und wirkungsvollste Methode ist, das Mantra selbst zu wiederholen. AUM ist ein Symbol für Gott, den Höchsten.

Sollte vor der Meditation immer AUM gechantet werden?

Sri Chinmoy:
Nein. Manchmal tue ich es, aber es ist überhaupt nicht notwendig. Als ich meine spirituelle Reise begann, war ich angetan von diesem göttlichem Klang, der Gott in drei Gestalten darstellt: Gott als Schöpfer, Gott als Erhalter und Gott als Wandler. Wenn wir mit unserer Meditation beginnen, können wir als erstes in Gott den Schöpfer eintreten, der inneres Streben in uns erschafft. Dann können wir fühlen, dass Gott, der Erhalter, uns inspiriert unsere göttliche Reise fortzusetzen. Zuletzt können wir fühlen, dass Gott, der Wandler, in jedem Moment unsere Unwissenheit in Wissen umwandelt. Er verwandelt unser unerleuchtetes Bewusstsein in erleuchtetes Bewusstsein, unsere Dunkelheit in Licht, unsere Falschheit in die Fülle der Wahrheit. Das Chanten von AUM ist überhaupt nicht notwendig, doch wenn jemand Inspiration davon erhält, kann es hilfreich sein.

Was passiert, wenn wir AUM chanten?

Sri Chinmoy: Ein Wort oder eine Silbe aus dem Sanskrit hat eine besondere Bedeutung und eine schöpferische Kraft. Wenn wir AUM chanten, bringen wir Frieden und Licht von oben herab und schaffen eine allumfassende Harmonie in uns und um uns herum. Wenn wir AUM wiederholen, wird sowohl unser inneres wie auch unser äußeres Sein inspiriert und göttliches Licht und inneres Streben durchdringen uns. Es gibt nichts, was AUM gleichkommt. AUM hat unendliche Kraft. Allein indem wir AUM wiederholen, können wir Gott verwirklichen.

Wenn du AUM chantest, versuche zu fühlen, dass Gott in deinem Inneren hinauf- und hinabklettert. In Indien haben Hunderte von Suchern Gott einfach durch das Wiederholen von AUM verwirklicht. AUM ist das Symbol für Gott den Schöpfer.

Egal wie schwer die Sünde von jemandem wiegt, wenn er AUM einige Male aus der Tiefe seines Herzens chantet, wird ihm das allmächtige Mitleid von Gott vergeben und ihn erlösen. Die Kraft von AUM verwandelt im Handumdrehen Dunkelheit in Licht, Unwissenheit in Wissen und Tod in Unsterblichkeit.

Die Bedeutung von AUM

Sri Chinmoy:
AUM existierte. Nichts anderes. AUM existiert. Nichts anderes. AUM wird existieren. Nichts anderes. Was ist AUM? Es ist die Mutter aller indischen Mantren. Was ist ein Mantra? Es ist Kraft in der Gestalt eines Klanges. Der Klang von AUM ist einzigartig. Normalerweise hören wir einen Klang, wenn zwei Dinge aneinander geschlagen werden. Aber dieser Klang benötigt keine solche Handlung. Er ist anahata, ungeschlagen. Er ist der klanglose Klang. Ein Yogi oder ein spirituell fortgeschrittener Mensch hört ihn - aus sich selbst erzeugt - in den innersten Winkeln seines Herzens. Wenn du anfängst, ihn zu hören, kannst du sicher sein, dass du im spirituellen Leben weit fortgeschritten bist. Deine Gottverwirklichung wird nicht länger ein bloßer Schrei in der Wüste bleiben. Der Tag deiner Selbstverwirklichung kommt rasch näher.

A steht für Strebsamkeit, um Gott zu verwirklichen.
U steht für Einheit mit Gott.
M steht für die Offenbarung Gottes in uns, mit uns und durch uns.

AUM sagt, der Mensch irrt, wenn er sagt, dass er lebt weil er atmet. Er lebt, weil in seinem Atem die Kraft ist, die Gott selbst ist.

O Mensch, AUM kann alle deine Wünsche erfüllen oder AUM kann dich von allen deinen Wünschen befreien. Nur eines wird gewährt; wähle eines von beiden. Wenn deine weltlichen Wünsche unendlich scheinen, dann sei vollkommen überzeugt, dass Gottes Wohlstand mehr als unendlich ist. Du kannst Ihn freilich weiterhin um diese weltlichen Dinge bitten. Aber wenn du inneren und äußeren Frieden willst, kann Gott - der vollkommener Friede ist - dein höchstes Streben auf ewig erfüllen. So kannst du weiterhin sorglos nach göttlichen Dingen streben.

AUM ist in Sanskrit ein einziges Schriftzeichen, das im Deutschen durch drei Buchstaben dargestellt und als eine Silbe ausgesprochen wird. Wir könnten über AUM bis ans Ende des Jahrhunderts sprechen, ohne seine unendliche Bedeutung zu enthüllen. Wir könnten sagen, AUM sei ein Baum. Ein Baum hat seine Wurzeln fest in der Erde verankert. Sein Stamm, seine Äste und Zweige erstrecken sich hoch, höher, am höchsten in einem stummen Gebet zum Höchsten. Ein Baum ist ein lebendes Symbol für flammende Strebsamkeit. Die Wurzeln, die tief graben, als versuchten sie, das Innerste der Erde zu erreichen, um ihre Lebensenergie herauszuziehen, werden durch das ‚A‘ dargestellt. Der Stamm und das Laubwerk, die das ewige Leben für alle von uns offenbaren, damit wir alle es auf dieser Ebene wahrnehmen können, werden durch das ‚U‘ dargestellt. Die höchsten Zweige, die sich dem Unendlichen wie ein stummes Gebet entgegenstrecken, werden durch das ‚M‘ dargestellt.

AUM ist ein Fluss. Das ‚A‘ ist die Quelle, die aus dem Schoß der Erde fließt. Das ‚U‘ ist die Strömung des ewigen Lebens, die alles mit sich trägt, was sie berührt. Das ‚M‘ ist das endgültige Ziel im unendlichen Ozean des trans¬¬zendentalen Jenseits.

AUM ist eine brennende Kerze. ‚A‘ ist das Wachs, ‚U‘ ist die Flamme, ‚M‘ ist das Licht und die Hitze, die sich ausbreiten, hinaus bis zum Weitesten und hinauf bis zum Höchsten.

AUM ist ein Mensch. ‚A‘ stellt seine grundlegende physische Natur dar, die Kräfte, die ihn ernähren und vorwärts treiben. ‚U‘ stellt die Offenbarung seines Lebens dar, die in größere und höhere Formen des Ausdrucks wächst. ‚M‘ stellt seine strebende Seele dar, die die Füße des Höchsten berührt.

AUM ist Gott. ‚A‘ offenbart die sichtbare Existenz: Schöpfung in ihrer unendlichen Form und zahllosen Ausdrucksformen. ‚U‘ ist der Strom des ewigen Lebens, der die gesamte Schöpfung weiter und höher trägt. ‚M‘ ist das Unendlich Höchste, das Transzendentale Unmanifestierte.

AUM ist der klanglose Klang. Es ist die Schwingung des Höchsten. Es ist ein einziger, unteilbarer, unaussprechbarer Laut. Wenn wir diesen klanglosen Klang in unserem Inneren hören, wenn wir uns mit ihm identifizieren, wenn wir in ihm leben, können wir von den Fesseln der Unwissenheit befreit werden und das Höchste innerlich und äußerlich verwirklichen.

Faszination Mantra Aum

Völlig losgelöst im Mantra Aum.
Das Mantra, der klanglose Klang, hat mich schon immer fasziniert. Wie er schwerelos aus dem Herzen empor steigt und sich dann im Rachen zum Laut formt, um langsam und vibrierend den ganzen Körper mit seiner hohen Schwingung zu durchfluten.
"Am Anfang war das Wort", sagen die alten Schriften - Aum, der ungeschlagene, klanglose Klang. "Aum ist der Ursprung aller Mantren", betont der spirituelle Lehrer Sri Chinmoy. Und diese Ursprünglichkeit ist bei jeder Wiederholung körperlich spürbar, wenn tief im Innersten etwas Ewiges zum Klingen gebracht wird.

Aum: Meditationsübung par excellence.
Allein durch das Rezitieren des Mantras Aum kann man zur Selbsterkenntnis gelangen. So versprechen es die alten Schriften. Und daran zweifle ich nicht. Denn egal in welcher Stimmung ich mich befinde, ein paar Mal das Mantra Aum bedächtig wiederholt und ich fühle mich zumindest ein wenig ausgeglichener, wenn nicht sogar innerlich erhoben. Ja, Aum hat diese einzigartige, magische Qualität, diesen unwiderstehlichen Charme.
Wenn aus der eigenen, innersten Tiefe empor steigend ein kleines Fragment der Ewigkeit, Unendlichkeit und Unsterblichkeit das Licht dieser physischen Welt erblickt. Und wie mit einem Zauberstab Erfüllung, Harmonie und Freude bringt.

(Siehe auch Web-Log zur Selbst-Transzendenz von Mahamani)

Du hast gesagt, dass wir unsere Reinheit vergrößern können, indem wir fünfhundert Mal am Tag AUM wiederholen. Aber ich finde es sehr schwierig, AUM fünfhundert Mal am Tag zu wiederholen. Kannst du mir einen Rat geben, was ich tun soll?

Sri Chinmoy: Wenn es für dich schwierig ist, es am Stück zu tun, dann unterteile es. Zu zehn verschiedenen Zeiten kannst du es nur fünfzig Mal wiederholen. Nehmen wir an, du trinkst am Tag zehn Gläser Wasser. Wenn du versuchst, alle zehn Gläser auf einmal zu trinken, wird es dir nicht gelingen. Also trinkst du jetzt ein Glas und ein, zwei Stunden später trinkst du ein weiteres Glas. Auf diese Weise kannst du leicht zehn Gläser Wasser trinken. Anstatt auf einen Schlag fünfhundert Mal AUM zu chanten, kannst du es frühmorgens fünfzig Mal tun. Nach einer Stunde wiederholst du es weitere fünfzig Mal. Wenn du jede Stunde fünfzig Mal AUM singst, wirst du jedes Mal nicht mehr als eine oder zwei Minuten dazu benötigen. Da du leicht von jeder Stunde zwei Minuten Gott schenken kannst, kannst du dein Chanten auf diese Weise durchführen.

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