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Himmel und Hölle

Himmel und Hölle sind keine Orte, sondern Zustände unseres Bewusstseins, die wir selbst beeinflussen. Doch wie gelangen wir in den Himmel, in „das Königreich inwendig in uns“? Wie erreichen wir den Zustand des Sat-Chit-Ananda – Sein-Bewusstsein-Glückseligkeit?

Weshalb fallen manche Wesen vom Himmel in die niederen Welten?

Sri Chinmoy: In all den Jahren, seit ich in den Westen gekommen bin, habe ich versucht, einen Himmel auf Erden zu errichten. Manche meiner Schüler machen eine Kehrtwendung und verlassen den Weg, nachdem sie fünf, sechs oder sieben Jahre bei mir waren. Du siehst also, die Versuchung ist überall! Der eine mag versucht sein, in irdischen Erfahrungen sein Glück zu finden, ein anderer möchte vielleicht wieder etwas tun, das er vor zehn Jahren getan hatte und das mit dem spirituellen Leben nicht vereinbar ist. Er mag auch verleitet sein, einfach etwas Neues zu tun, das grundsätzlich durchaus gut sein mag. Selbst die kosmischen Götter können manchmal der Versuchung anheimfallen! Wenn sie dann einen Fehler begehen, fallen auch sie.

Werden wir im Himmel alle bei dir sein?

Sri Chinmoy: Diejenigen, die mich hier auf der Erde zufrieden stellen und mir hier Freude bereiten, werden im Himmel mit Sicherheit auf meine Ebene gelangen. Doch meint ihr, ich sei so dumm zu glauben, ihr würdet mich im Himmel zufrieden stellen, wenn ihr mich hier auf der Erde enttäuscht? Hier sagt ihr vielleicht: "Guru, bitte nimm mich mit nach Afrika oder Australien. Dort werde ich dein bester Schüler sein! Hier ist es mir wegen meiner Eifersucht nicht möglich, dich zufrieden zu stellen." Doch auf dem Weg nach Australien denkt ihr dann vielleicht an jemand anderen, und die Eifersucht beginnt von neuem an euch zu nagen. Diejenigen, die mir hier Freude bereiten, werden nicht nur in den Himmel kommen, sondern mich überallhin begleiten. Wer in meinem Bewusstsein lebt, ist immer dort, wo ich bin. Innerlich begebe ich mich auf die verschiedensten Bewusstseinsebenen. Wenn ihr mir Freude bereitet und mich zufrieden stellt, könnt ihr innerlich überall hingehen, nicht nur in den Himmel.

Sind wir im Himmel von unseren Unvollkommenheiten befreit?

Sri Chinmoy: Es ist ein bisschen anders, als du denkst. Du kannst es dir so vorstellen: Wenn du zu Bett gehst, brauchst du nicht mehr alle deine Kleider - deine Bluse, deinen Pullover und so weiter. Im Himmel hast du keinen physischen Körper wie hier. Licht geht dort in Licht ein. Und wenn du wieder auf die Erde zurückkehrst, ziehst du dir neue Kleider an: die vitale Hülle und viele andere. Manche dieser Kleider mögen schmutzig sein; doch mit der Zeit wirst du, ebenso wie alles, was du auf der Erde benützt, eine gewisse Vollkommenheit erlangen. Das bezeichnet man als allumfassende Vollkommenheit.

Gibt es im Himmel die gleichen Farben wie auf der Erde?

Sri Chinmoy: Wenn du im Himmel eine Farbe siehst, wirst du sie nicht als Farbe bezeichnen und sie auch nicht benennen können. Name und Form gehören dort einer anderen Dimension an. Du wirst ihr mit dem Licht deiner Seele Ausdruck verleihen, wirst sie aber nicht als schwarz, grün oder weiß bezeichnen.

Gibt es im Himmel Tag und Nacht?

Sri Chinmoy: Ja, aber man kann es nicht mit dem irdischen Tag und der irdischen Nacht vergleichen. Auch im Himmel können negative, feindselige, ungöttliche Kräfte angreifen, und das kann man als Nacht bezeichnen. Wenn negative Kräfte deinen Verstand angreifen, ist es für dich hier auf der Erde Nacht, und wenn dich himmlische Kräfte umgeben, ist es Tag. "Nacht" bedeutet negative Kräfte, die nicht voranschreiten, und alles, was Fortschritt macht, ist Tag.

Wie sieht der schönste Ort im Himmel aus?

Sri Chinmoy: Man kann die Schönheit des Himmels weder mit menschlichen Worten ausdrücken noch mit dem menschlichen Herzen fühlen, denn es handelt sich dabei um eine andere Dimension. Im Himmel hat jeder kosmische Gott seine eigene Sphäre. Auch jeder echte spirituelle Meister hat seine eigene Sphäre. Menschen, die einem Meister ergeben sind, werden sagen, seine Ebene sei die schönste, weil sie deren Schönheit durch die Augen oder durch das Herz des Meisters sehen. Ähnlich verhält es sich auch hier bei uns. Wenn die Menschen, die in unser Meditationszentrum kommen, das Zentrum durch mich sehen, werden sie sich dort wohl fühlen. Umgekehrt werden sie überall etwas aus- zusetzen haben. Wenn ihr euch hier auf der Erde rich- tig verhaltet und das Richtige tut, werde ich euch nach eurem Tod einen Platz in meinem Zuhause geben. Dann werdet ihr sagen: "Oh, wie schön es hier ist!" genauso wie ihr es hier auf Erden über einen schönen Ort sagen würdet.

Ist es möglich, dass wir im Himmel sind und unser Vitales gleichzeitig in der Hölle?

Sri Chinmoy: Das ist durchaus möglich! Manchmal bleibt das verärgerte, unentwickelte Vitale in der Hölle zurück, der Welt der Qualen. Wenn die Seele will, kann sie das feinstoffliche Vitale verlassen. Sie lässt die physische Hülle an einem Ort zurück, die Hülle des Vitalen an einem anderen und die mentale Hülle wieder woanders. Dann kehrt sie in die Welt der Seele zurück.

Kann jemand, dessen Seele in der Hölle war, doch noch in den Himmel kommen?

Sri Chinmoy: Normalerweise muss dieser Mensch zuerst auf die Erde kommen, um Gutes zu tun. Doch die Hölle ist nur ein Teil der vitalen Welt, von der aus es prinzipiell durchaus möglich ist, direkt in den Himmel zu gelangen. Wenn Seelen unvermittelt Hilfe von Gott oder von einem spirituellen Meister erhalten, können sie in manchen Fällen direkt von der Hölle in den Himmel kommen. Ansonsten müssen sie vorher auf die Erde zurückkehren, um sich spirituelle Verdienste zu erwerben.

Wenn du vom Himmel sprichst, klingt es manchmal fast so, als würdest du die Hölle beschreiben - mit Kämpfen und dergleichen…

Sri Chinmoy: Es gibt den so genannten "vitalen Himmel". So wie wir auf der Erde gerne streiten und kämpfen, so wird auch dort gestritten und gekämpft.

Wenn du sagst, dass die Erde leicht in den Himmel verwandelt werden kann, meinst du das auch physisch?

Sri Chinmoy:
Was besitzt jeder Mensch? Bewusstsein. Durch Bewusstsein sehen wir die Wirklichkeit. Wenn wir innerlich streben, wird unser endliches Bewusstsein unendlich; unser so genanntes unstrebsames Bewusstsein wird aufstrebend. Das ist der Himmel. Wenn wir sagen, dass wir alle göttlich werden, dann ist das sicherlich wahr. Wir alle haben ein göttliches Leben, doch das bedeutet nicht automatisch ein physisch unsterbliches Leben. Wenn wir an den Himmel denken, fühlen wir, dass er unsterblich ist. Das Bewusstsein des Himmels ist unsterblich. Aber sehr oft glauben wir, dass das Physische auch unsterblich sein wird, weil der Himmel unsterblich ist. Aber dieser physische Körper wird sechzig, achtzig, einhundert, vielleicht sogar zweihundert Jahre alt werden und dann vergehen.
Wenn wir uns den Himmel vorstellen, denken wir an etwas Helles, Leuchtendes, Glückseliges und gleichzeitig Unsterbliches. Aber wir müssen wissen, was in uns unsterblich ist. Es ist das Bewusstsein, das strebende Bewusstsein in uns. Wenn wir sagen, dass die Erde in den Himmel verwandelt werden wird, dann heißt das, dass alles, was in uns oder in der Welt jetzt unvollkommen, dunkel und unstrebsam ist, schließlich in Vollkommenheit verwandelt werden wird.

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