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Vollkommenheit

Wir entwickeln uns zu immer höherer Vollkommenheit. Wird dieser Prozess jemals ein Ende finden? Warum hat Gott uns nicht von Anfang an vollkommen gemacht? Gibt es überhaupt so etwas wie Unvollkommenheit? Sri Chinmoy gibt einen tieferen Einblick in das „Kosmische Spiel“.

Wird der Prozess, nach Vollkommenheit zu streben, jemals enden?

Sri Chinmoy:
Er wird nie enden, weil Gott Selbst Sein Kosmisches Spiel nicht beenden möchte. Was wir heute als die höchste Vollkommenheit empfinden, wird morgen nur der Ausgangspunkt unserer Reise sein. Der Grund dafür ist, dass sich unser Bewusstsein entwickelt. Wenn sich unser Bewusstsein zu einer höheren Ebene hin entwickelt, wächst gleichzeitig unser Sinn für Vollkommenheit. Betrachten wir Vollkommenheit als eine Errungenschaft. Wenn wir im Kindergarten sind, mag unsere Errungenschaft der Vollkommenheit sehr gut für dieses Alter sein. Aber vom Kindergarten gehen wir in die Grundschule, die Hauptschule, aufs College und zur Universität. Wenn wir unseren Universitätsabschluss in Vollkommenheit erhalten, ist unsere Errungenschaft bei weitem höher als sie es im Kindergarten war. Selbst dann spüren wir vielleicht, dass es noch mehr Dinge gibt, die wir lernen müssen. Dann werden wir weiter studieren und unser Bewusstsein noch mehr ausdehnen.
Wenn das Kind glaubt, dass der Universitätsabschluss für immer unerreichbar sein wird, dann irrt es sich. Die spirituelle Leiter hat einige Sprossen. Wenn wir nicht auf die erste Sprosse steigen, wie können wir dann bis zur höchsten Sprosse der Leiter klettern?

Gott hätte den Menschen von Anfang an vollkommen machen können. Was war Sein Grund, uns in all diese Schwierigkeiten zu bringen, die wir durchstehen müssen, um Vollkommenheit zu erlangen?

Sri Chinmoy:
Gott hätte Seine Schöpfung mit Vollkommenheit beginnen können. Doch leider oder zum Glück war dies nicht Seine Absicht. Was Gott wollte, war durch Unwissenheit zum Wissen, durch Begrenzung zur Fülle und durch Tod zur Unsterblichkeit zu gehen.
In der äußeren Welt sehen wir Begrenzung, Unvollkommenheit, Zweifel, Angst und Tod. Doch in der inneren Welt sehen wir Licht, Frieden, Glückseligkeit und Vollkommenheit. Wenn wir in Gottes Bewusstsein leben, gibt es keine Unvollkommenheit. Alles ist Vollkommenheit.
Gott ist ein göttlicher Spieler. Er spielt Sein göttliches Spiel und Er kennt das letztendliche Ziel. In jedem Moment enthüllt Er sich Selbst in und durch uns, trotz der Tatsache, dass wir einen tiefen Abgrund zwischen uns und Gott sehen, nein, erschaffen. Hinzu kommt, dass wir fühlen, dass Gott im Himmel ist und wir auf der Erde sind. In der physischen Welt sind die Nöte und Schwierigkeiten, die Frustration und Verzweiflung, durch die wir hindurch gehen, nichts als Erfahrungen auf unserem Weg zum letztendlichen Ziel.
Wer macht schließlich all diese Erfahrungen? Es ist Gott, Gott allein. Wenn wir uns bewusst mit Gottes Bewusstsein identifizieren, sehen wir, dass es keine Unvollkommenheit gibt, weil Gott vollkommene Vollkommenheit ist. Aber wenn wir nicht im göttlichen Bewusstsein leben, wenn wir fühlen, dass wir die Handelnden sind, werden wir natürlich der Unvollkommenheit der äußeren Welt unterworfen sein. Was tatsächlich geschieht, ist die Selbstenthüllung Gottes in Seiner manifesten Schöpfung. Ein Sucher des Höchsten, der im Höchsten lebt, der eins ist mit dem Bewusstsein des Höchsten, sieht und fühlt, dass sein Bewusstsein, sein inneres wie sein äußeres Leben, die Projektion von Gottes sich ewig transzendierender Vollkommenheit ist, die in vollkommene Vollkommenheit wächst.

Was hält uns davon ab, Vollkommenheit zu erreichen?

Sri Chinmoy:
Was hält uns davon ab, Vollkommenheit zu erreichen? Unsere Selbstnachgiebigkeit und Vergnügungssucht. Wenn wir nachgiebig gegen uns selbst sind, fühlen wir, dass es in unserem Leben etwas absolut Notwendiges gibt, und das ist Vergnügen. Wenn wir uns nach Vergnügen sehnen und im Vergnügen bleiben wollen, um zum Vergnügen selbst zu werden, dann bleibt Vollkommenheit in weiter Ferne. Aber wenn wir uns nach göttlicher Freude, Wonne und Glückseligkeit sehnen, dann treten wir in den Ozean der Vollkommenheit ein. Wenn wir uns unaufhörlich danach sehnen, lernen wir, im Meer der Vollkommenheit zu schwimmen.
Wenn wir eine intensive innere Sehnsucht nach Wonne haben, springen wir in das Meer der Vollkommenheit. Das ist der erste Schritt. Und wenn diese innere Sehnsucht beständig wird, schwimmen wir im Meer der Vollkommenheit. Wenn wir Freude und Wonne als unser Ziel haben, wächst Vollkommenheit automatisch in uns heran, und allmählich werden wir zum Meer der Vollkommenheit. Doch was uns jetzt von der Vollkommenheit abhält, ist unsere Liebe zum Leben des Vergnügens und unser Schwelgen im Leben des Vergnügens.

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