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Mantra

In der indischen Philosophie spielen Mantren eine beachtliche Rolle. Was ist ein Mantra? Welche sind die bekanteste Mantren, so wie Gayatri Mantra, und was heissen sie? Wie soll man ein Mantra anwenden? Sri Chinmoy antwortet diese und andere Fragen über Mantra aus eigener Erfahrung.

Kannst du uns bitte etwas über andere Mantren erzählen?

Sri Chinmoy:
Die Göttin Kali ist zugleich die Mutter von unendlicher Kraft und unendlichem Mitleid. Ihr Keimlaut oder ihre Keimform, ihr Mantra, ist kring. Wenn sie durch ihr Mantra angerufen wird, muss dies in einer kraftvollen Art geschehen. Wenn du nur fünfzehn Tage lang das Mantra ‘kring’ äußerst seelenvoll und kraftvoll wiederholen kannst, wirst du überall um dich herum Kraft und Feuer sehen. Dieses Feuer wird niemanden verbrennen, doch die Menschen werden es zur Kenntnis nehmen, weil es sie aus ihrer komagleichen Schläfrigkeit heraushebt.

Einige von euch haben eine große Vorliebe für Lord Krishna. Ihr könnt ihn dadurch anrufen, dass ihr kling äußerst lieblich chantet. Das ist sein Mantra oder sein Keimlaut.

Wenn ihr körperlich schwach seid, wenn ihr mit eurer körperlichen Konstitution nicht zufrieden seid, könnt ihr

Tejohasi tejomayi dhehi
Viryamasi viryam mayi dhehi
Valam masi valam mayi dhehi

aufrichtig und seelenvoll chanten. Innerhalb einer Woche werdet ihr eine Verbesserung eurer Gesundheit feststellen. Das Mantra hat folgende Bedeutung:

Ich bete für dynamische Energie;
Ich bete für dynamische Ausdruckskraft;
Ich bete für unbezähmbare physische Stärke.

In dieser Welt sind einige arm, während andere reich sind. Einige Menschen sind so arm, dass sie kaum für ihren Lebensunterhalt aufkommen können. Vor einigen Jahren hatte eine meiner Schülerinnen gewaltige finanzielle Probleme.
Ich gab ihr ein spezielles Mantra:

Ya Devi sarvabhutesu
Ratna rupena sangsthita
Nastsvai namastvai
Namastavai namo namah.

Nach dreizehn Tagen kam sie zu mir und sagte, dass sich ihre Finanzen außerordentlich verbessert hätten. Die Bedeutung dieses Mantras ist:

Ich verbeuge mich
wieder und wieder
vor der höchsten Gottheit,
die in allen menschlichen Wesen
in der Form von Wohlstand
und Reichtum wohnt.

In Indien haben viele Menschen dieses Mantra benutzt. In ihrem Fall dauerte es nur dreizehn Tage, bis das Mantra seinen Zweck erfüllen konnte. In einem anderen Fall mag es drei Monate dauern oder auch nur drei Tage. Dieses besondere Mantra hat gewaltige Kraft, aber es nützt nur, um materiellen Wohlstand zu erhalten.

Wenn du die ganze Zeit in höchster Ekstase und Wonne bleiben willst, solltest du dieses spezielle Mantra chanten:

Anandadd hy eva khalv imani bhutani jayante,
Anandena jatani jivanti,
Anandam prayantyabhisam visanti.

Wir alle benötigen Unendlichkeit. Wenn Unendlichkeit das Objekt unserer Strebsamkeit ist, wenn ihr innen und außen unendliches Bewusstsein haben wollt, dann ist dies das Mantra, das ihr praktizieren solltet:

Purnam adah,
purnam idam,
purnat purnam udacyate.
Purnasya purnam adaya
purnam evavasisyate.

Welche Bedeutung hat das Gayatri Mantra?

Sri Chinmoy:
In Indien haben wir viele Mantren. In der Gita sagt Sri Krishna, dass das Gayatri Mantra das beste aller Mantren ist.

Seine Bedeutung ist: „Wir meditieren auf die transzendentale Herrlichkeit der höchsten Gottheit, die im Herzen der Erde ist, im Leben des Firmaments und in der Seele des Himmels. Möge sie unseren Verstand beleben und erleuchten.“

Es wird gesagt, dass alle Wünsche eines Menschen erfüllt werden, wenn er dieses spezielle Mantra einhunderttausend Mal rezitieren kann. Jeder Wunsch, jedes Bestreben, egal wie gewaltig, wird erfüllt werden.

Empfiehlst du die Benutzung eines speziellen Mantras?

Sri Chinmoy:
Ich empfehle meinen Schülern zu meditieren, doch einigen von ihnen habe ich Mantren gegeben. Jedes Mantra ruft ein spezielles Resultat hervor. Während wir ein Mantra benutzen, rufen wir einen bestimmten Aspekt von Gott oder eine bestimmte kosmische Gottheit an, um Frieden, Licht, Seligkeit zu erhalten oder etwas anderes, das wir wollen oder brauchen. Doch wenn wir fünf oder fünfzehn Minuten gut meditieren können, erfüllt dies den gleichen Zweck, weil wir in die unendliche Ausdehnung von Frieden, Licht und Seligkeit eintreten, wo unsere Seele trinken kann, was immer sie braucht oder will.

Wenn Strebende wegen ihres rastlosen Verstandes nicht in ihre tiefste Meditation eintreten können, ist dies eine gute Gelegenheit, ein Mantra zu benutzen. Jeder kann Supreme, AUM oder Gott einige Minuten lang wiederholen, bevor er mit der eigentlichen Meditation beginnt. Das Mantra sollte langsam und laut wiederholt werden.

Wenn wir in unserem inneren Leben schnellen Erfolg erzielen wollen, dann sollten wir jeden Tag, ohne auch nur einen Tag auszulassen, ein Mantra wiederholen. Wir sollten es mindestens eine halbe Stunde lang chanten, fünfzehn Minuten lang am Morgen und fünfzehn Minuten lang am Abend. Kein Mantra kann so kraftvoll sein wie die Mutter aller Mantren: AUM.

Würdest du bitte über Mantras sprechen?

Sri Chinmoy:
Mantra ist ein Wort aus dem Sanskrit. In der indischen Philosophie, Spiritualität und dem inneren Leben spielen Mantras eine beachtliche Rolle. Ein Mantra ist eine Sil¬be, die von göttlicher Kraft durchdrungen ist. Diese Kraft kann für einen göttlichen oder einen ungött¬lichen Zweck genutzt werden.

Es gibt zwei Arten von Mantras. Eine Art wird dhvani-antak genannt, was ‘mit Klang’ heißt. Diese Mantren werden durch Klang ins Leben gerufen. Die andere Art wird varnantak genannt. Ein Mantra dieser Art wird klangloses Mantra genannt, was ‘belesen’ heisst. Dieses Mantra wird klangloses Mantra genannt. Wenn zwei Dinge aneinander schlagen, hören wir einen Klang. Doch wir hören den Klang von AUM, dem anahata nada, in den innersten Winkeln unseres Herzens. Ahata heißt geschlagen; anahata heißt unge¬schlagen. Varnantak und anahata sind das gleiche.

Manchmal werden wir bemerken, dass wir ein Wort noch hören, nachdem wir aufgehört haben es zu wiederholen. Wenn wir andauernd „Gott, Gott, Gott“ wiederholen, können wir den Namen Gottes eine Zeitlang in unserem Herzen hören, nachdem wir aufgehört haben zu chanten. Der Mund steht still, aber das innere Wesen hat begonnen, das Mantra natürlich und spontan zu wiederholen.

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