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Gott

Für Sri Chinmoy stellt sich die Frage nicht, ob es Gott gibt. Eher die Frage: Wer oder was ist Gott? Welche Beziehung besteht zwischen Gott und dem Menschen? Ist Gott männlich oder weiblich? Wie kann man Gott sehen? Was ist der Unterschied zwischen Gott schauen und Gott verwirklichen? Warum braucht Gott den Menschen?

Braucht Gott den Menschen?

Sri Chinmoy:
Auf jeden Fall braucht Gott den Menschen. Gott ist sowohl der Schöpfer als auch die Schöpfung. Der Mensch ist nichts anderes als die Schöpfung. Gott braucht den Menschen, um Sein Licht auf Erden zu manifestieren, und der Mensch braucht Gott, um seine eigene höchste Höhe zu verwirklichen. Daher brauchen Gott der Schöpfer und Gott die Schöpfung zweifellos einander.

Spricht Gott jemals zu dir?

Sri Chinmoy:
Jeden Tag in den frühen Morgenstunden sagt mein Mutter-Gott zu mir: „Wie geht es dir, mein Kind?“ und mein Vater-Gott fragt: „Was hast du heute vor, mein Sohn?“ Spät in der Nacht, wenn ich mich zur Ruhe begeben will, sagt mein Mutter-Gott zu mir: „Träume süß, mein Kind, träume süß.“ Und mein Vater-Gott sagt zu mir: „Mein Sohn, träume nicht davon, der rauen Wirklichkeit zu entfliehen. Kämpfe tapfer gegen die Unwissenheits-Nacht. Sei siegreich! Deine Mutter und Ich stehen hinter dir.“
Eine liebevolles Gespräch in meinem Herzensgarten: Ich sage zu meinem Mutter-Gott: „Mutter, Du vergibst mir fast augenblicklich, wenn ich etwas falsch mache. Wie kommst es, dass Vater mich erleuchtet, wenn ich etwas falsch mache, anstatt mir zu vergeben? Und dass Er es so langsam tut, wenn auch stetig und unbeirrbar. Warum, warum?“
Mein Mutter-Gott antwortet mir: „Mein Kind, dein Vater ist derjenige, der diese Frage beantworten kann.“
Mein Vater-Gott sagt zu mir: „Mein Kind, die rasche Vergebung deiner Mutter verwandelt nicht unbedingt deine Natur, aber Meine Erleuchtung kann deine Natur verwandeln und tut es auch. Ja, das tut sie immer.“
Mein Mutter-Gott sagt zu meinem Vater-Gott: „Aber wenn Ich nicht zuerst Meinem Kind vergebe, wie in aller Welt willst Du es dann erleuchten?“
Mein Vater-Gott sagt lächelnd mit einem tiefen Seufzer: „Ja natürlich! Ich stimme Dir hilflos zu.“

Warum kannst du Gott sehen und ich nicht?

Sri Chinmoy:
Jetzt siehst du mich mit offenen Augen an. Du weißt, dass mein Name Sri Chinmoy ist, und du kannst mich sehen. Jetzt (er legt seine Hände über ihre Augen) habe ich deine Augen zugedeckt. Kannst du mich sehen? Nein, du kannst mich nicht sehen. Wenn deine Augen geschlossen sind, kannst du niemanden vor dir oder neben dir sehen. Aber wenn du deine Augen offen hast, kannst du mich sehen, kannst du deinen Vater sehen, deine Freunde und jedermann.
Du weißt, dass du zwei Augen hast. Mit diesen zwei Augen kannst du mich sehen, aber wenn du sie schließt, kannst du mich wiederum nicht sehen. Nun hast du aber auch noch ein anderes Auge, und dieses Auge liegt zwischen deinen Augenbrauen. Es ist ein inneres Auge, dein drittes Auge. Bei mir ist dieses Auge geöffnet. Daher kann ich Gott sehen. Auch alles im Inneren der Menschen kann ich damit sehen. Dieses Auge liegt hier zwischen meinen Augenbrauen, und mit ihm kann ich sehen. Was dich betrifft, so kannst du nichts sehen, wenn deine beiden Augen geschlossen sind, und genauso wenig kannst du Gott sehen, weil dein drittes Auge geschlossen ist.
Wenn du jeden Tag zu Gott betest, wirst du sehen, dass sich dieses innere Auge auf einmal öffnet. Steh früh am Morgen auf und öffne deine beiden gewöhnlichen Augen und betrachte deine Mutter und deinen Vater und alles, was in deinem Zimmer ist, und dann bete zu Gott. Eines Tages wirst du sehen, dass sich dank deiner Gebete dein drittes Auge geöffnet hat. Auch du wirst fähig sein, Gott zu sehen. Bete also täglich zu Gott, dieses dritte Auge zu öffnen. Lege deinen Finger auf dieses Auge und bete: „O Gott, bitte öffne es.“ Eines Tages wird Gott es öffnen und du wirst Ihn sehen, genauso wie du mich jetzt siehst.

Ist Gott für dich Vater oder Mutter?

Sri Chinmoy:
Gott ist sowohl mein Vater als auch meine Mutter. Ich meditiere auf meinen Vater-Gott für meine Erleuchtung und Vollendung. Ich bete zu meinem Mutter-Gott für Ihr Mitleid und Ihre Zuneigung. Wenn ich das Lied des Unendlichen im Herzen des Endlichen hören will, gehe ich zu meinem Vater-Gott. Wenn ich das Lied des Endlichen in der Seele des Unendlichen hören will, gehe ich zu meinem Mutter-Gott.
Die strömenden Tränen meines Herzens erreichen meinen Mutter-Gott im Nu. Die strahlende Freude meiner Seele erreicht meinen Vater-Gott augenblicklich. Mein Mutter-Gott erzählt stolz der ganzen Welt, wer ich bin: Gottes auserwähltes Instrument. Mein Vater-Gott erzählt lächelnd der ganzen Welt, was mein letztendliches Ziel ist: Mein letztendliches Ziel ist es, sowohl meinem Vater-Gott als auch meinem Mutter-Gott bedingungslos zu dienen, während sie den Menschen von heute in den Gott von morgen verwandeln.

Meinst du, dass Gott und der Mensch ein und dasselbe sind?

Sri Chinmoy:
Ja. Gott und der Mensch sind ein und dasselbe. Gott ist der Mensch, der in Seiner Unendlichkeit erst noch erfüllt werden muss, und der Mensch ist Gott, aber er muss dies erst noch verwirklichen.
Ich muss wachsen und Gott muss fließen. Ich wachse als ein menschliches Wesen in Sein höchstes Bewusstsein hinein, und Gott fließt in mich und durch mich mit Seinem unendlichen Mitleid.

Was ist Gott und wie ist das Verhältnis zwischen Gott und dem Menschen?

Sri Chinmoy:
Gott und der Mensch – das ist die ewige Frage und die ewige Antwort. Gott ist der lebendige Atem, und dieser lebendige Atem ist im Menschen. Der Mensch hat ein Ziel, und der Name dieses Zieles ist Gott. In Gott liegt die Zufriedenheit des Menschen, seine Errungenschaft und Erfüllung. Durch den Menschen erhält Gott Zufriedenheit, Errungenschaft und Erfüllung. Der Mensch braucht Gott, um sein wahres Selbst zu verwirklichen. Gott braucht den Menschen, um Sich Selbst auf Erden zu manifestieren.

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