Das richtige Verständnis

Als spiritueller Sucher möchte man natürlich alles gern verstehen, vor allem das, was im Hintergrund vor sich geht: das Wirken der Kräfte und Energien. Was wir in der äußeren Welt erleben, ist schließlich das Ergebnis dieses Wirkens. Darum stellt sich einem oft die Frage, warum man dieses oder jenes erleben muss, warum man leidet, wieso man auf etwas verzichten soll, was doch eigentlich ganz schön ist. Die Frage der Sexualität und ihrer Transformation ist sicherlich eine der herausfordernsten auf dem spirituellen Weg und nicht wenige scheitern daran.
Es gibt einen inspirierenden Ausspruch, der mit wenigen Worten alles sagt, auch zu diesem Thema: Niemand muss. Wer will, der muss. Wer einsieht, der will auch.
Bei dem Meister Mikhail Aivanhov habe ich schon oft das gefunden, was mir an Einsicht fehlte. Ich kann auch jedem empfehlen, sich mit seinen Büchern zu beschäftigen. Es gibt wohl kaum ein Lebensthema, über das er sich nicht geäußert hat.
Hier ein Text aus dem Buch “Die Sexualkraft oder der geflügelte Drache”: “Alles kommt von Gott und alles, was sich durch den Menschen als Energie manifestiert, ist Ursprung einer göttlichen Energie. Sie hat jedoch verschiedene Auswirkungen, je nachdem, durch welchen Leiter sie sich offenbart. Man kann sie mit Elektrizität vergleichen. Elektrizität ist eine Energie, deren Wesen unbekannt ist; leitet man sie durch eine Lampe, wird sie zu Licht, obwohl sie selbst doch kein Licht ist, durch eine Heizplatte geleitet wird sie zu Wärme, durch einen Magneten zu Magnetismus, durch einen Ventilator zu Bewegung. Ebenso gibt es auch eine kosmische Urkraft, die, je nachdem, durch welches Organ des Menschen sie sich manifestiert, die eine oder andere Ausdrucksform annimmt. Wenn sie sich durch das Gehirn äußert, wird sie zu Intelligenz und Urteilsvermögen, durch den Solarplexus oder das Hara-Zentrum zu Gefühl und Empfindung, durch die Muskulatur zu Bewegung und wenn sie sich schließlich durch die Geschlechtsorgane ausdrückt, wirkt sie als Anziehungskraft auf das andere Geschlecht. Aber es handelt sich immer um dieselbe Energie.”